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Die Kephalometrie ist eine der wichtigsten Analysen für die kieferorthopädische Diagnostik. |
Anhand der Durchzeichnung des Fernröntgenseitenbildes werden 20 Winkel, 8 Strecken, sowie der Index bestimmt. | |
Die Winkel SNA, NL-NSL, NSBa, ML-NSL, SNB, ML-NL und D werden in die sog. Harmoniebox nach Hasund eingetragen, die es ermöglicht, die gemessenen Winkel in Relation zueinander zu beurteilen. | |
Klicken Sie HIER, um zur interaktiven Harmoniebox zu gelangen, in der Sie Ihre gemessenen Werte vom Computer auswerten lassen können. |
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Gesichtstyp: -> prognath, orthognath, retrognath Der Gesichtstyp wird von der Position der Superharmonielinie in der Harmoniebox bestimmt und in der Spalte vom SNA abgelesen. |
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Harmonisches Gesamtbild: -> harmonisch, disharmonisch Kann die Normschablone so an die Harmoniebox angelegt werden, daß die 5 Winkel SNA, NL-NSL, NSBa, ML-NSL, SNB alle innerhalb der Schablone liegen, so ist der Gesichtstyp harmonisch. Können nicht alle 5 "eingefangen" werden, ist er disharmonisch. |
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Inklination der Maxilla: -> anteriore, posteriore Inklination der Maxilla Zur Ermittlung der Inklination der Maxilla zieht man in der Harmoniebox eine gedachte horizontale Linie vom gemessenen SNA zur Spalte NL-NSL. Liegt der dort abgelesene Wert über dem gemessenen NL-NSL, besteht eine posteriore Inklination, liegt er darunter, besteht eine anteriore Inklination der Maxilla. |
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Inklination der Mandibula: -> anteriore, posteriore Inklination der Mandibula Zur Ermittlung der Inklination der Mandibula zieht man in der Harmoniebox eine gedachte horizontale Linie vom gemessenen SNB zur Spalte ML-NSL. Liegt der dort abgelesene Wert über dem gemessenen ML-NSL, besteht eine posteriore Inklination, liegt er darunter, besteht eine anteriore Inklination der Mandibula. |
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Sagittale Relation: -> mesial, neutral, distal Die sagittale Relation wird vom ANB in Abhängigkeit vom Gesichtstyp bestimmt. |
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Vertikale Relation: -> O-Typ (offen), N-Typ (neutral), T-Typ (tief) Der Index ermöglicht eine Aussage über die vertikale Interbasenrelation. |
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Das Ergebnis muß zusammen mit dem Interbasiswinkel (ML-NL)
gesehen werden: -> Typ 1 (Interbasiswinkel relativ zu groß), Typ 2 (im Normbereich), Typ 3 (zu klein) Man legt die Normschablone so an die Harmoniebox an, daß die vertikale Mittellinie auf den gemessenen NL-NSL zeigt. Liegt dann ML-NSL innerhalb der Schablone (entspricht innherhalb +/- 6°), so ist es Typ "2", liegt er oberhalb der Schablone, ist es Typ "1", unterhalb ist es Typ "3". |
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Bei Patienten, die aufgrund ihrer skelettalen Reife (Beurteilung nach dem Handröntgenbild) noch Wachstum erwarten lassen, ist es notwendig, durch eine Wachstumsanalyse Potential und Richtung des Gesichtsschädelwachstums festzustellen. Damit lassen sich der günstigste Zeitpunkt für den Behandlungsbeginn bestimmen sowie individuelle Behandlungsprobleme besser lösen. | |
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In einer Checkliste werden folgende Befunde beurteilt: | |
1. | Form der Kondylen | |
2. | Canalis mandibularis | |
3. | Unterrand der Mandibula mit Symphyse | |
4. | Neigung der Symphyse (N-Winkel) | |
5. | Anteriore Untergesichtshöhe (Index) | |
6. | Kieferwinkel (Gn-tgo-Ar) | |
Alle 6 Befunde werden mit 1 bis 3 "+" oder "-" bewertet. Die Summe aus allen 6 wird zur Beurteilung der Rotation herangezogen, die Summe aus 1. und 6. zeigt die Translation. | ||
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Hier werden auch nochmal die Inklinationen
von Maxilla und Mandibula eingetragen, die für die Festlegung des
Gesichtstyps ermittelt worden sind. 4 verschiedene
Kombinationen sind hier möglich (Lavergne, Gasson 1976/1982): anterior-anterior, posterior-anterior, anterior-posterior, posterior-posterior. Die vorliegende Kombination hat besondere Bedeutung für die weitere Behandlungsplanung und die Prognose. |
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Der H-Winkel beschreibt das Verhältnis zwischen knöchernem Profil und Weichgewebsprofil. |
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Besonders wichtig ist die Frontzahnstellung in
labiolingualer Richtung. Sie wird in Abhängigkeit von Funktion, Stabilität
und Ästhetik bewertet. Den Einfluß von ANB, ML-NL und N-Winkel auf die Frontzahnstellung beschreiben die Regressionsgleichungen nach Hasund. |
Die prognostisch ermittelte Unterkieferinzisivi-Position bei Behandlungsende dient auch als Richtgröße für die Platzanalyse des Unterkiefers. Hier werden Platzbedarf und Platzquellen gegenübergestellt, wobei sowohl Daten der Kephalometrie wie auch der Modell- und intraoralen Röntgenanalyse herangezogen werden. | ||
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Der Platzbedarf ergibt sich aus: | |
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Platzverhältnissen (aus der Modellanalyse) | |
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Korrektur der Speeschen Kurve | |
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Fächerform der Front | |
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Retrusion
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Mögliche Platzquellen sind: | |
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Protrusion
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Lateral-Expansion | |
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Distalisierung | |
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Aufrichtung von
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Bolton-Diskrepanz (nur nach Abschleifen im UK) | |
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Extraktion | |
Die Platzbilanz des UKs als Differenz zwischen Platzquellen und Platzbedarf ist wichtig für die Entscheidung EX-Kasus bzw. NON-EX-Kasus. |
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Die Summe der kephalometrischen Analysen bringt als Konsequenz z.B. die NON-EXtraktions- oder EXtraktionsbehandlung und verweist auf das Ausmaß der Verankerungssituation. |