III.1.5 Funktionsanalyse (FAL)
 

Besonderes Interesse bei der Funktionsanalyse verdient zunächst die Atmung. Nur bei ungestörter Nasenatmung ist ein korrekter Lippenschluß und ein Gleichgewicht der orofazialen Muskeln möglich.
Die individuelle Okklusion und Artikulation wird in der Relation zur Zentrik bestimmt und ermöglicht dann erst eine Aussage über die Mittellinie, über Zwangsbißführungen und das Vorliegen eines Dualbisses. Für das Okklusionskonzept des Erwachsenen liegen im Vergleich zum Okklusionskonzept des Kindes in den 3 Gebißentwicklungsstufen unterschiedliche Bewertungsmaßstäbe vor.
Wichtig sind ebenfalls:
- Funktion und Dysfunktion der Lippen-, Wangen- und Zungenmuskulatur
- Funktion und Dysfunktion der Kiefergelenke
- Parafunktionen (Pressen, Knirschen)
Sehr interessant ist auch die Aktivität der Lippen beim Schlucken und speziell die Mentalisdysfunktionen sowie die Mimik. Sie können das funktionelle Gleichgewicht für die Unterkiefer-Inzisivi stören.
Der funktionelle Befund läßt sich anhand des Analysenblattes von Krogh-Poulsen (1974) und durch die Bestimmung der Indices (Anamnestischer Dysfunktionsindex Ai, Klinischer Dysfunktionsindex Di, Okklusionsindex Oi) nach Helkimo (1974) anschaulich darstellen.